Persönlichkeiten des Östlichen Stammes

Der estländische Ast der Familie hat neben Karl Gebhard und Karl Raffael auch andere beachtliche Persönlichkeiten hervorgebracht:

  • Ein Sohn von Fabian Wilhelm, Jakob Julius Fabian, zeichnete sich in den napoleonischen Kriegen aus. Er erhielt für die Überrumpelung der Festung Namur den preußischen Orden "Pour le merite". Als Ehrung für die Heidentat wurde sein Wappen in der Ritter- und Domkirche zu Reval aufgehängt.
  • Ein anderer erfolgreicher Offizier war Nikolai, ein Sohn von Gustav Gideon. Als junger Marineoffizier nahm er an einer berühmten Weltumsegelung teil: Zar Alexander schickte während des Krimkrieges seine Flotte zur Mündung des Amurs, um zu erkunden, ob England mit seinen Schiffen von Osten nach Rußland eindrang. Nikolai wurde später zum Admiral und General-Adjudant des Kaisers befördert. Er erhielt zahlreiche Orden, war Verweser des großfürstlichen Hofes und Erzieher des Großfürsten Alexej.
  • Als Politiker ragt ein Enkel von Karl Raffael, Alfred, 1861 bis 1922, Serrefer, heraus. Er war Kammerherr des Zaren und vertrat als Abgeordneter in der Reichsduma, dem russischen Parlament, die Interessen der Großgrundbesitzer in Estland. Alfred setzte sich nach der Revolution in Rußland als stellvertretender Ritterschaftshauptmann in Berlin für eine Besetzung Estlands durch die deutschen Truppen ein.
  • Auch Carl, 1872 bis 1941, Kook, bewährte sich als begabter Politiker. Der Enkel von Gustav Gideon war im 1. Estnischen Staat Abgeordneter der Deutsch-Baltischen Partei im Parlament und Ratsmitglied der Deutschen Kulturselbstverwaltung.

 

Im diplomatischen Dienst wirkten:

  • Moritz (Maurice), 1872 bis 1934, Orgena, als 1. Sekretär der russischen Botschaft in Paris (1908 bis 1910) und als Chef der Kanzlei des Äusseren der russ. Reichsregierung (1910 bis 1916).
  • Ernst, 1875 - 1961, Kook , Staatsrat, 1904 bis 1912 Konsul in den USA, dann bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges in Breslau, danach Generalkonsul in Kopenhagen zur Liquidation der Kaiserl. russ. Vertretungen bis 1923.

 

Auch nach dem 2. Weltkrieg haben Mitglieder der Familie Bemerkenswertes vollbracht:

  • Wolfgang, 1895 - 1983, Serrefer, war stellvertretender Bürgermeister in Nienhagen/Kr. Celle und Kreistagsabgeordneter. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz.
  • Olaf, geb. 1943, Jürgensberg erzielte beachtliche Erfolge als Schwimmer.
  • Karin, geb. 1929, Serrefer, Professorin für Pflegeberufe, erhielt 1995 die Ehrendoktorwürde der Universität Linköping.
  • Jürgen, Dr. med., verstarb am 17.08.2008 im 100. Lebensjahr auf "seiner" Insel Langeoog. Seine Verdienste um Mitmenschen und Einrichtungen auf Langeoog werden hier gewürdigt.