Ursprung des Südlichen Stammes

Der in direkter Folge älteste nachgewiesene Vertreter der Schilling v. Canstatt ist Heinrich I, der im Jahre 1260 von dem letzten hohenstaufischen Herzog Konrad v. Schwaben (Konradin) das Erbschenkenamt in Schwaben erhielt.

Heinrich hatte seinen Sitz jedoch nicht mehr in Cannstatt1, sondern etwa seit dem Jahre 1270 in Neuffen, wo er durch seine Heirat mit der Edlen Willibirg v. Neuffen zu umfangreichem Besitz gekommen war.

Heinrich I ist mit gewisser Wahrscheinlichkeit identisch mit Heinrich II Bowe v. Lahnstein, einem Enkel von Heinrich III Schilling v. Lahnstein, welcher in der Darstellung von Heinar Schilling der Ahnherr der heute noch lebenden Stämme Schilling ist.

Das schwäbische Cannstatt hatte, wie eine Urkunde vom 28. Juni 1330 zeigt, damals schon Tore, war offenbar schon ummauert und vom Kaiser als Stadt anerkannt. Schon im 12. Jahrhundert begegnen uns mehrere Angehörige eines Geschlechtes, das sich «v. Cannstatt» nannte. Ihr Stand wird nirgends genannt.

Die im 13. und 14. Jahrhundert lebenden Niederadligen «v. Cannstatt» sind höchstwahrscheinlich ihre Nachkommen. In der Zeit zwischen der Mitte des 12. und der Mitte des 13. Jahrhunderts haben sich dieses Geschlecht in drei Zweige gespalten, nämlich die Grammen v. Cannstatt, die sich auch «v. Uffkirch(en)» nannten, die Känlin v. Cannstatt und die Schillinge v. Cannstatt.

Die drei Zweige führten als gemeinsames "redendes" Wappen eine Kanne im Schilde, und zwar die Grammen und die Känlin - wahrscheinlich - silbern in Rot, die Schillinge golden in Rot. Die Kanne hat meist kugelförmigen Leib, Standfuß, lange Ausgusstülle, ring- oder hakenförmigen Henkel und ringförmigen Griff über der Mündung. Die Form der Kanne wechselt indessen auf den Siegeln verschiedentlich, ohne dass die einzelnen Zweige des Geschlechtes danach unterschieden werden könnten.

Ein Besitzstand der Schillinge ist in ihrem ältesten Wohnsitz auf der Altenburg bei Cannstatt nachgewiesen.

Übrigens kommen die Beinamen der drei Zweige Cannstatt - Gramm, Känlin, Schilling - als bürgerliche Geschlechtsnamen noch heute in Cannstatt und in dessen Umgebung vor.

Wappen des Südlichen Stammes

Wappen Südlicher Stamm


Die Familie beschloss die Schreibweise C a n s t a t t. Der Name der Stadt hingegen wird C a n n s t a t t geschrieben.