Ursprung des Schilling-Geschlechts

Der Ursprung des Hauses Schilling verliert sich in alten Legenden.

Für die als Tradition übermittelte Herkunft zu einem Wikinger aus dem norwegischen oder dänischen Königshaus lassen sich trotz intensiver Forschungssarbeit von Mitgliedern des Hauses Schilling keine Nachweise erbringen. Manche Überlegungen und Rückschlüsse sind zwar möglich, aber es gibt dazu keinerlei Belege1).

Gemäß den Fragmenten einer alten Chronik, die aus Übersetzungen von 1774 in unsere Zeit überliefert wurde, lag die Keimzelle der Familie in der heutigen Schweiz, im Raum Basel. Auch verschieden andere Autoren, wie J. G. v. Schwandner oder auch C. F. v. Canstatt stellten in dieser Richtung Überlegungen an. Auch O. Titan v. Heffner erwähnt diese Theorie und verweist auf die mutmaßliche gemeinsame Abstammung einiger Schilling-Familien. Andere, besonders neuere Autoren verwerfen hingegen diese Annahme. Tatsächlich aber lassen sich seit dem 17. Jahrhundert immer wieder in der Familie gemeinsame Bekenntnisse zur gemeinsamen Tradition erkennen, so bei Alexander v. Schilling 1620, bei Christian Schilling in Dresden 1729 bei den Schilling v. Buxfort um 1800 und besonders bei Gotthard Raffael Graf Schilling v. Schillingshof 1781 oder im 19. Jahrhundert schließlich Prof. August Schilling Ritter von Henrichau in Wien.

In Basel war die Familie eine der reichsten und angesehensten Kaufmannsfamilien, die auch über großen politischen Einfluss verfügte. Vermutlich über ihre Handelsbeziehungen hatte sie Verbindungen den ganzen Rhein entlang. Nach den Übersetzungen von 1774 gelangte so die Familie in den niederrheinischen Raum, wo sie besonders im Raum Andernach nachweisbar ist.

Burg Lahneck in Lahnstein

Als gemeinsamer Ahnherr der heutigen Schillinggeschlechter gilt Heinrich von Lahnstein (+1221), der sich auch urkundlich vage fassen lässt. Die Familien Lahnstein, Schilling, Huneswin und weitere gelten als stammesverwandt und führten später teils gleiche, teils unterschiedliche Wappen.

Das 13. Jahrhundert war voll politischer Spannung. Bereits seit dem Wendenkreuzzug nach 1150 strömten immer mehr Siedler in den Osten, um eine neue Existenz aufzubauen. Im Süden entstand durch den Zusammenbruch des Herzogtum Schwabens ein Machtvakuum, den konkurierende Adelsfamilien, wie die Zähringer, die Württemberger, die Neuffen und andere zu füllen versuchten.

In diesem unberechenbaren, aber auch chancenreichen Zeitraum entschieden sich die Ahnherren unserer Stämme nach Heinrich von Lahnstein für einen Neubeginn andernorts, während andere, heute erloschene Linien, im niederrheinischen Raum verblieben oder erst später auswanderten, wie der Stamm Ost.

Ed Eric Bawor

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1) Zitat Gretel Bauermann